Ich könnte sehr viel über Kniestrümpfe schreiben. Mein Lektor sagt aber: "Das lass besser bleiben, denn Kniestrümpfe zählen (kariert) zu den Themen, von denen zu dichten Poeten sich schämen." Deshalb schrieb ich Lyrisches über die Bahn, die immer zu spät war, auch wenn sie mal kam. Ich reimte auch was über Cowboykopfhüte, die Johnny nicht trug, denn er nahm eine Tüte und setzte sie sich feierlich auf sein Haupt. Das hat mir mein Lektor jedoch nicht erlaubt. Die Verse, sie liegen darum in der Lade. Ein Leserbrief schrieb mir, er fände es schade, dass ich über herzhafte Liebe nicht reime. (Ich dichte sie nicht. Sie enthält zu viel Keime!) Stattdessen bau’ ich mir mit fröhlicher Miene die Silben verschwendende Reime-Maschine. Mit ihr backe ich dann poetische Kuchen. Die müsst ihr natürlich genüsslich versuchen. Ich will sie für Leser (Nur für die gescheiten!), nachdem ich sie würzte, gekonnt zubereiten. Und das geht so: Mein Metrum ist der Schweinsgalopp. Ich dichte gerne hopp, hopp, hopp. Zum Tango-Tempo sag ich:“NEIN!“, denn Walzer muss mein Versmaß sein. Im Kreise dreh’ ich mich dann so voller Glück, ja, mit drei Schritten vorwärts und dreien zurück. Folgt tanzend mir in mein Gefilde, dann seid ihr über mich im Bilde. |
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Ich schreibe auf ein Stück Papier
Ich schreibe auf ein Stück Papier Gedichte. Ich kann nichts dafür. Das Dichten liegt mir halt im Blut. Darum gelingt es mir so gut. Ich schreibe mit dem Fingerhut in eine Schale Butter. Ich schreibe mit dem filigranen Füller meiner Mutter. Mit Klammern und mit Wäsche texte ich auf eine Leine. Mit Nägeln ritze ich Gedichte in gefärbte Steine. Mit einer Schere schneide ich zwei Zeilen in ein Tuch und knüpfe in die Ecken einen hundsgemeinen Fluch. Auf zartes, rosa Klopapier, versteckt im Damenklo, schreibe ich mit gezapftem Blut von einem Zirkusfloh. Mit schwarzer Kohle schreibe ich auf braunes Backpapier. Mit frisch geschärften Messern auf die Lederhaut vom Stier. Ich knote mit den weißen, aus dem Mund geriss'nen Zähnen Terzinen der Vergänglichkeit in schwarze Löwenmähnen. Ich schreibe mit dem letzten Haar von meinem kahlen Kopf. Ich schreibe mit dem langen, blonden, eleganten Zopf, den ich dem Weib vom Haupte schnitt, das tollkühn auf dem Wallach ritt. (Auf einem Wallach durch den Wald. Wohin? Wofür? Ihr wurde kalt.) Ich dichte selbst mit langen, spitzen, rot lackierten Nägeln auf blaue Wellen aus Papier, wenn wir durch Kissen segeln. Weil dies, mein Herz, der Dichtung gilt, will ich es froh verschenken. Sobald ich ausgeblutet bin, könnt ihr gern an mich denken. Auf dem Jenseitsplaneten, weit weg in der Ferne, dichte ich dann als Seele noch ganz neue Sterne. |
Frühling im Januar
Der Januar hat grad begonnen und Töff genießt die Frühlingswonnen, weil es warm ist wie im April, der sich frühzeitig zeigen will. Töff tanzt dem Frühlingwind entgegen und dreht sich wild im Frühlingsregen, während die prallen Regentropfen auf seinen bunten Stockschirm klopfen. Ist dies die neue Klimawelt? Dann ist sie, wie für Töff bestellt. Er tanzt fast nackt vor seiner Tür und dankt froh der Natur dafür. |
Silvester 2021-22
Die Knaller ballen sich zusammen in der Silvesternacht. Das Feuerwerk gefällt uns allen. Die Knaller ballen sich zusammen in der Silvesternacht. * 1.Zeile: Das erste Ereignis 2.Zeile: Wann (Zeit oder Jahreszeit) oder Wo (Ort) 3.Zeile: Das zweite Ereignis 4.Zeile: Wiederholung des ersten Ereignisses oder das dritte Ereignis 5.Zeile: Wiederholung der zweiten Zeile * Wo Knaller sich zusammenballen, in der Silvesternacht, hört man ein Feuerwerk erschallen. Die bunte Pracht gefällt uns allen, in der Silvesternacht. |
Ich hoffe auf das nächste Jahr
Monsieur Töff Töff am Weihnachtsbaum
Das Herz zu öffnen, ist gefährlich
Das wunscherfüllende Feld
Ich fühle mich behütet
Ich fühle mich von Gott bewacht.
Hat mich der Schöpfer überdacht?
Ich fühle mich von Gott beschützt.
Doch keiner weiß, ob ihm das nützt.
Ich fühle mich vom Herrn behütet.
Ob ihm das irgendwer vergütet?
Gott hält mich sanft in seiner Hand.
"Du spinnst ja!" sagt mir mein Verstand.
"Sein Atem haucht mir Leben ein."
Ich spüre das. So muss es sein.
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Turnhallenratte
Herkules ist ein Turnhallenratte
mit langen Haaren. Die blonde Matte
fließt herrlich geschmeidig
über kräftiges Arm.
Ein Mann voller Charm.
Nur die aufgeblasenen Muskeln stören.
Er denkt sicher, er könnte mich so betören
und hätte mir wirklich schon etwas zu bieten
mit dem Angeberblut voller Stereoiten.
Als er seinen Bizeps im Spiegel küsste,
tat ich einfach so, als ob ich nicht schon wüsste,
dass sich was in seinem Becken versteift,
wenn er seine
seilartigen Adern ergreift.
Er liebt ja nur sich und sein Spiegelbild.
Und das macht mich ganz wild.
Drum knipse ich heimlich ein Foto davon.
Was ich damit mache, wisst ihr sicher schon.
Ich werde es ihm einfach klammheimlich schenken
Was ich von ihm halte,
kann er sich dann denken.
Ich hoffe, dass er sich dann richtig geniert,
wenn er so, als wäre nichts, weiter trainiert.
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