Kategorie-Archive: Texte
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Ein Gedicht liebt es zu gähnen
Ein Gedicht liebt es zu gähnen und will sich nicht dafür schämen, dass es immer müde ist und das Arbeiten vergisst. Müßiggang ist gar kein Laster. Arbeitet der Mensch, verpasst er in dem Leben das Vergnügen. Anstatt hier in vollen Zügen dieses Leben zu genießen, wird die Arbeit ihn verdrießen. Sie lässt ihn verdrießlich werden. Statt in dieser Zeit auf Erden an dem Busen der Natur sich genüßlich satt zu trinken, ruiniert er Wald und Flur. Statt ins Leben einzusinken, aufzublühen, einzutauchen, lernt er, die Natur zu schlauchen, auszubeuten, zu vergiften und in Träume abzudriften in der virtuellen Welt, die den Blick auf das verstellt, was Mutter Natur ihm bot. Die ist leider fast schon tot Wird der Mensch zum Müßiggänger, lebt die Erde sicher länger. Darum: Lasst Gedichte gähnen anstatt sich für sie schämen. |
Sprechverbot
Der Moderator ist verzagt, weil niemand sich nach vorne wagt. Darf man es sagen oder nicht? fragt sich voll Sorge ein Gedicht. denn man spricht hier über ein Wort, das (sagt es einer, muss er fort!) für alle Zukunft unbekannt sein soll und aus der Welt verbannt. Niemand wagt, dieses Wort zu sagen, denn sonst würde man ihn verklagen. Erlaubt ist nur der erste Laut, der vorwitzig nach draussen schaut. Gemeinschaftlich und unverdrossen wird nach der Diskussion beschlossen: In allen Büchern wird gestrichen das Wort, dem man hier ausgewichen. Und mancher fragt sich jetzt gespannt: Wann wird das erste Buch verbrannt? * Niemand hat die Absicht, ein Buch zu verbrennen! |