Die Erbse ruht stolz auf dem Meer weicher Kissen. Im Rosarot leuchtet ihr Grün. So dankbar ist sie für ihr gutes Gewissen, dem Lohn für die siegreichen Müh'n. Unter vielen Matratzen (den weichen und harten) musste sie lange warten, ohne sich wo zu kratzen. Weil auf den Matratzen Prinzessinnen lagen, ließ man sie dort liegen. Sie durfte nicht klagen und lag viele Jahre dort ganz ohne Gram. Erst dann, als am Ende die Richtige kam, hat Erbse sich mit ihr vertragen. Es war zwar war auch diese im Schlaf nicht penibel, und haptisch-taktil nicht ein bisschen sensibel. Doch Erbse hat sich in die Schöne verguckt, und sie deshalb mehrmals im Schlafe gejuckt. Auch musste die Erbse fest treten und kneifen und zu noch ganz anderen Maßnahmen greifen, damit die Prinzessin im Bett etwas spürt und der Prinz sie dann glücklich zum Traualtar führt. Denn das war der Sinn dieser ganzen Tortur. Eine Jungfrau zu finden, die rund um die Uhr hoch sensibel sein kann für den liebenden Mann. ..die der Gatte dann hatte. Nun ist man der Erbse auf ewig verpflichtet und hat ihr deshalb dieses Denkmal gedichtet. |
Tagesarchive: Januar 11, 2022
Spiele der Erwachsenen-Meins ist besser als deins
Man ist mehr wert als die and'ren,
doch das sagt man lieber nicht.
Man gibt sich einfach bescheiden
und verzieht nicht das Gesicht.
Auch wenn einige zu dünn sind
und die anderen zu dick,
selbst wenn einige nicht modisch
und die anderen zu schick,
bleibt man selbst stets erste Sahne
und hat niemals die Kumpane,
die dem Status angemessen.
Freunde kann man hier vergessen,
weil zu klug sie oder dumm,
viel zu grade oder krumm.
Immer sind die andren Leute
zu niveaulos oder schlecht,
darum bleibt man immer einsam.
Niemand macht es diesem recht.
„Alle dumm wie doofe Kälber!“
denkt man
und schätzt nur sich selber.
|
Spiele der Erwachsenen-Kontaktvermeidung
Ein Nicken im Vorübergeh'n. Ein kurzer Gruß. Man bleibt nicht steh'n. Das muss für's Erste reichen, um Nähe auszuweichen. Der Handdruck unterbleibt zum Glück, denn einer zieht die Hand zurück. Man schaut sich an. Man dreht sich weg. Man streift sich. Man kriegt einen Schreck, denn man kam sich schon viel zu nah, so nah, dass man den Menschen sah. Das sollte unterbleiben. Und um das zu vermeiden, grüßt man nur im Vorübergeh'n, hält Abstand und bleibt niemals steh'n. |