Schreibmuskel 0002

Um das Gehör für den Klang der Sprache zu verfeinern
und die sprachliche Musikalität im Umgang mit Lauten
und rhythmischen Elementen zu verbessern, suche ich mir
eine Reihe ähnlich klingender Worte und nähe mir daraus
einen Text zusammen.
Für meine Schreibmuskelaufgabe wähle ich [..rre…]
verharren, knarren, Knarren, schnarren, Narren, Pfarrer,
Barren, Karren, plärren, irren, girren, klirren,
sirren, schwirren, gurren, schnurren, murren,
surren, Zigarren, verdorren, verworren, Plörren, Herren,
verwirren, kirre, schnorren
Ich lasse beim Einsammeln der Worte auch kleine Abweichungen
zu wie: Terror, Torero, Horror,
damit mein Unterbewusstsein mehr SPIELRAUM bekommt.

Torero-Terror. Herrenhaus.
Bolerotanz. Das Licht geht aus.
Die Narren zielen mit den Knarren
auf Pfarrer, die im Saal verharren,
während die Herren murrend schnurren
und sirrend an Zigarren surren.
Noch gurren sie in ihren Plörren,
obwohl sie heimlich Rache schwörren.
Zu dichten fordert manchmal Mut,
damit sich auch was reimen tut.

Schreibmuskel 0001

Ich möchte meinen Schreibmuskel trainieren. Wie jede andere Fähigkeit, kann
ich auch die Kunst des Schreibens weiter entwickeln und verbessern, indem
ich sie täglich übe. Einfach drauflos zu schreiben finde ich manchmal sehr
befreiend. Aber auf Dauer kann es sehr unbefriedigend sein. Darum suche ich
mir Schreibaufgaben, mit denen ich meine Kunst verfeinern kann.
Die Aufgabe lautet: Nehme einen beliebigen Haushaltsgegenstand, “betrachte” und
“beschreibe” ihn. Mein Freund Michael hat mir neulich erklärt, dass Meditation
bedeutet:”Nach innen schauen.” und Kontemplation:”Den Blick auf etwas richten,
das sich außerhalb befindet.” Also Kontemplation – und zwar mit einer Tasse
aus meinem Schrank.
Es ist eine Espressotasse. Ich glaube, früher hat man Mokkatasse dazu gesagt.
Sie besteht aus einem Gefäß, in dem man Espresso serviert. Darum ist das Gefäß
oben offen, hat aber unten einen Boden, damit der Espresso nicht hinausläuft.
An der Seite befindet sich ein Henkel, das ist eine griffige Verzierung, an
der man die Tasse halten und zum Mund führen kann. Die Außenseite der Tasse ist
weiß und mit roten Punkten verziert. Wenn ich mit dem Kugelschreiber gegen die
Tasse schlage, höre ich einen angenehm hellen Ton, der noch eine Zeitlang
nachschwingt. Wenn ich gegen den Henkel schlage, entsteht ein kurzer, flacher
Ton.
Nun habe ich den ersten Teil meiner Schreibaufgabe erledigt.
So wie Fingerübungen oder Tonleitern am Klavier die Fähigkeit des Klavierspielens
steigern, kann ich mein Schreiben durch solche Übungen verbessern.
Die Tasse soll nun an einem anderen Ort auftauchen. Und was wäre ein geeigneterer
Ort für eine Tasse als ein Cafe. Also.
Am Fenster, das einen freien Blick auf die Straße gestattet, steht ein runder
Tisch aus Holz. Ich sehe ihn gleich, als ich das Cafe betrete und wähle ihn als
Arbeitsplatz. Die Vase aus weißem Porzellan mit den roten, schon leicht welkenden
Tulpen, schiebe ich an die Seite. Ein pflanzlicher Geruch steigt in meine Nase.
Ich hole mein Schreibheft aus der Aktentasche und lege es auf den Tisch, den
schwarzen Kugelschreiber daneben. Ich schreibe immer mit einem Stift in der Hand,
weil die Hände ein Teil des Gehirns sind und die Neurotransmitter ihre Ideen so durch
das Nervensystem in die Finger hinein und durch sie hindurch auf das Papier fließen
lassen können.
Der junge Mann, der hinter der Theke stand, kommt zu mir und fragt mich, was er mir
bringen soll. Sein Rasierwasser weckt angenehme Erinnerungen.
Ich bestelle einen Espresso und ein Glas Wasser.
Wenig später balanciert er das Gefäß, in dem sich der Espresso befindet, auf einem
hölzernen Tablett (die gleiche Farbe wie der Tisch) geschickt durch die Tischreihen,
in denen sich zur Zeit keine Gäste befinden. Die Außenseite der Tasse ist mit roten
Punkten verziert. Ich schlage mit dem Kugelschreiber gegen die Tasse. Der Kellner
schaut mich forschend an und stellt dann das Wasserglas neben die Tasse.
Ich schäme mich.
Darum ist diese Übung jetzt zu Ende.

Monsieur Töff Töff macht eine Kur

Monsieur Töff Töff macht eine Kur.
Ihm hilft jetzt nur noch die Natur.
Reine Chemie half ihm noch nie.
Er glaubt an Homöopathie.
Die anerkannten Pathologen
haben Monsieur Töff Töff betrogen.
Ein jeder hat, ganz nach Belieben,
Rezepte auf Papier geschrieben,
sodann ein wenig Blut geschröpft
und ihm die Euros abgeknöpft.
So lief dann alles aus dem Lot,
bis Töff schon glaubte, er sei tot.
Nun läuft er froh bei Wind und Regen
die Berge rauf auf Wanderwegen
und wieder runter in das Tal.
Davon wird seine Hüfte schmal
und er (und das mit gutem Grund)
wieder an Leib und Geist gesund.

Monsieur Töff Töff sucht einen Geist

Monsieur Töff Töff sucht einen Geist,
der heilig ist und Pfingsten heißt.
Der gute Geist erfüllt zu Pfingsten
die Höchsten und auch die Geringsten,
um sie durch Freude und Entzücken
mit großer Weisheit zu beglücken.
Der Geist umweht sie wie ein Wind,
bis sie gut ausgestattet sind
und durch sein inspiriertes Flattern
ein Heiliggeistesstück ergattern.
Monsieur Töff Töff sei hoch gepriesen,
denn er hat existentiell bewiesen,
dass Geist in jedem Menschen wohnt.
Für diese Tat wird er belohnt
mit einem Stück von jenem Geist,
der auf die Ewigkeit verweist.
Erst dort wird sich in jedem zeigen
ob Geist dort ist oder nur Schweigen.

Monsieur Töff Töff erfand ein Ding

Monsieur Töff Töff erfand ein Ding,
das Dichtern auf die Nerven ging,
denn der gebaute Apparat
erzeugte Poesiesalat.
Alle poetischen Produkte,
die das Gerät erschuf und spuckte,
waren zwar perfekt programmiert.
Doch niemand war dran interessiert.
Der Dichtung fehlte das gewisse,
nicht ganz Perfekte.
Falten,
Risse
und was sonst noch lebendig macht,
war in dem Ding nicht angebracht.
Drum liebten es die Leute nicht.
Sie lasen lieber ein Gedicht
mit Fehlern, Patzern und mit Flecken,
um sich darin selbst zu entdecken.
*

Hüte und Mützen von Moni Meloni

Moni Meloni trägt Hüte und Mützen,
die sie bei jeglichem Wetter beschützen.
Helme und Kappen, geflochten aus Stroh,
stimmen sie heiter und machen sie froh.
Ein Ohrenwärmerhut mit Falten
hindern die Ohren am Erkalten.
Ein Sonnenstrahlenfilterhut
mit Sonnenbrille – wirklich gut,
um Licht zu fangen und zu binden,
damit die Augen nicht erblinden.
Doch die ultimativ coole Kopfhaarbedeckung,
sie wartet noch immer auf ihre Entdeckung.
So jagt Moni täglich durch Strasse und Stadt
auf der Suche nach dem, was sie jetzt noch nicht hat:
die Pudelmütze mit Propeller
(durch die wird man beim Laufen schneller)
und einen Hut aus Porzellan
(für Elfen fast zu filigran).
Wer hilft ihr zu suchen?
(Der Helfer kriegt Kuchen!)

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M.M.vom 14.5.2018

Moni Meloni schreibt auf ihre Wut:
“Ich dachte bisher, deine Glut täte gut!
Jedoch wenn das Feuer des Zorns in mir brennt,
bin ich so entstellt, dass mich keiner mehr kennt!”
*
Moni Meloni schreibt auf eine Trauer:
“Du liegst schon seit Tagen in mir auf der Lauer!
Doch ich bin sehr wachsam! Du kannst mich nicht kriegen!
Ich werde dich mit meiner Freude besiegen!”
*
Moni Meloni schreibt auf ihre Schürze:
“Sei bitte nicht böse, wenn ich dich jetzt kürze!
Du warst schon zu lang, als ich dich damals kaufte
und mich wegen dir mit der Nachbarin raufte!”

Lob der Wolken

Ich mag es nicht, wenn Wolken welken
und ausgetrocknet dann als Tropfen
an schwarze Wellblechdächer klopfen,
wo sie wie Pergament zerplatzen.

Viel lieber will ich Wolken melken
und mich an ihrem Saft erfrischen.
Es lohnt sich, Wolken aufzutischen
und sich mit ihrem Rand zu kratzen.
Den muss man von den Wolken brechen
und Finger in die Brüche stechen,
aus denen es dann fließt und fließt
und sich über die Welt ergießt.

Ich lobe Wolken für ihr Schweigen,
mit dem sie sich zur Erde neigen.
Ich bin hier unten, sie dort oben.
Deswegen will ich Wolken loben!
Sonst wären sie mir viel zu nah!
Und das – bei aller Liebe: “Bah!”
*

Einfach schreiben

Das Unterbewusstsein kann es gar nicht leiden, wenn man
sich zu wichtig nimmt. Es liebt das zweckfreie, offene
Spiel des Geistes, in dem alles kommen und gehen kann,
wie es ihm gerade behagt. Hält der Mensch, der schreibt,
sich für einen großen Künstler, der auf jeden Fall nur
großartige Sachen zu Papier bringt, muss er damit rechnen,
dass man ihm eine lange Nase dreht und die spielende
Kreativität ihm den einen oder anderen Kuckuck in das
allzu schlaue Gedankennest legt. Dann findet der Kritiker
in dem ihm hochnäsig überreichten Text schnell das eine
oder andere faule Ei, das er auf den allzu klugen Dichter
zurückschmeißen kann.
Der unsterbliche, schöpferische Geist ist wie der Narr im
Tarot. Er kann jede Gestalt annehmen und sich in alles verwandeln,
was ihm möglich erscheint. Darum nehmt euch den Rat zu Herzen,
so einfach wie ein spielendes Kind die Worte auf das Papier
fließen zu lassen und euch nicht zu wichtig zu nehmen.
Die allergrößte Freiheit liegt in der absichtslosen
Einfachheit.