Schreiben ist Gewohnheit

Wie viele andere Dinge muss Schreiben eine Gewohnheit werden.
Wenn du sie einmal aufgebaut hast, dann bleibe dabei.
Wenn du eine schlechte Gewohnheit loswerden willst (Rauchen,
übermäßigen Fernseh- oder Süßigkeitenkonsum), versuche einmal,
anstatt die Gewohnheit zu beenden, die Gewohnheit des Nicht-Tuns
zu kultivieren. Frage dich: "Will ich das wirklich tun?" und
stelle einen Zeitraum zwischen dich und deine alte Gewohnheit.
Es ist ein Weg, die Situation umzuformen und das alte Muster
allmählich aufzugeben. Schritt für Schritt wird die Gewohnheit
des Nicht-Tuns mehr Raum einnehmen. Das erfordert natürlich
eine gewisse Willenskraft.
Auf die gleiche Weise kannst du eine neue Gewohnheit des Schreibens
aufbauen, die Angewohnheit, kreativ tätig zu sein. 
Beginne mit kleinen Schritten. Übe, nicht nicht zu schreiben. So
nimmst du den Druck aus deinem Vorsatz heraus und legst den
ICH-MUSS-JETZT-SCHREIBEN-KNÜPPEL an die Seite, mit dem du versucht
bist, dich zu schlagen, um dich zu disziplinieren.
Auf diese Weise strukturierst du dich auf eine positive und
unterstützendere Weise. Eine positive Grundeinstellung (Mind-Set)
ist wichtig, um die Freude am Schreiben aufrecht zu erhalten.
Wenn du dich in einen schweißtreibenden Test deiner
Willenskraft begibst, wirst du die Freude verlieren. Wenn du
die Freude und den Spaß verlierst, warum solltest du dich
abmühen?

Impuls:
Sammle einige motivierende Aussagen über das Schreiben, die Kreativität
oder die Beharrlichkeit. Wähle eine Behauptung aus, die dich besonders
anspricht, und hänge sie in Sichtweite deines Arbeitsplatzes auf. Nutze
sie, um dich zum Schreiben zu motivieren.

Schreiben ist harte Arbeit


Wenn ich sage: "Tu es einfach!", klingt es so, als wäre es die einfachste Sache 
auf der Welt, was es natürlich nicht ist. Schreiben ist harte Arbeit. Es kann
unseren Geist befreien, uns unsere Kraft spüren lassen und eine Quelle großer
Freude sein. Aber es ist nicht immer leicht. Manchmal fühlen wir uns alles andere
als kreativ. Wir sind müde und gelangweilt und es ist frustrierend, auf das leere
Blatt zu schauen. Wir haben hart gearbeitet, aber unser Handwerkszeug erscheint
uns unzureichend, unser Schreiben wirkt schwerfällig, unsere Ideen plump und
abgedroschen.
Unsere Freunde leben ihr Leben, ohne täglich ihre Adern zu öffnen, um ihr Blut
auf das Papier fließen zu lassen. Sie haben mehr Zeit, Dinge zu tun, die ihnen
Freude bereiten, und das Leben zu genießen.
Wenn du in solchen Zeiten aus der Routine deines Schreibens herausfällst, wenn 
du um fünf Uhr morgens den Wecker abstellst, sechs Stunden nachdem du ins
Bett gegangen bist, nimm es dir nicht übel.
Strafe dich nicht mit Gedanken wie "Ich bin faul!", "Ich habe keine Willenskraft!",
"Ich bin kein Autor!". Es wird dir nicht helfen, ein Autor zu werden. Diese Methode
wird dich eher davon überzeugen, dass du ein fauler Verlierer bist, der weder
Willenskraft noch Talent besitzt. Eine solche Person wird die Bettdecke nicht um fünf 
Uhr morgens zurückwerfen und zielbewusst zur Kaffeemaschine stolzieren, um loszulegen.
Gebe dir stattdessen positive Rückmeldungen.

Impuls:
Mache eine Liste mit positiven Rückmeldungen, die du über dein Schreiben und andere
kreative Unternehmungen bekommen hast. Was haben die Leute gesagt? Wie haben sie es
dir mitgeteilt? 
Schreibe danach über die Zeiten, in denen du dich mit deinem Schreiben gut gefühlt
hast, weil vielleicht eine großartige Idee in dir aufgetaucht ist oder du ein
Projekt abgeschlossen hast, das gut gelaufen ist.
Halte diese Mitteilungen und Erinnerungen griffbereit.
Wenn du dich müde und verbraucht fühlst oder dich schelten möchtest, weil die Dinge 
nicht so laufen, wie du es gerne hättest, lese, was du soeben geschrieben hast. 

Impuls:
Schreibe etwas darüber, wie du eine Balance zwischen deiner Willenskraft und
deiner Entspannungsfähigkeit herstellen kannst. Wie lässt sich deine Freude
mit deiner Hartnäckigkeit kombinieren? Schreibe darüber, wie du in der
Vergangenheit die Balance zwischen beiden Bereichen halten konntest,
sei es beim Schreiben, beim Sport, beim Musizieren oder bei einer anderen
Aktivität.

Impuls:
Erstelle einen Zeitplan für dein tägliches Schreiben.
Wähle eine Zeit, die am besten zu dir passt und schreibe drei Wochen
lang jeden Tag . Beginne am ersten Tag mit fünf Minuten und füge jeden Tag
eine Minute hinzu.
Schreibe nach den drei Wochen auf, wie es dir ergangen ist.  

Das Geheimnis des Erfolges

Das Geheimnis des Erfolges
Das Geheimis erfolgreicher Autoren besteht darin, jeden Tag zu schreiben. 
Du wirst merken, dass du Ideen ohne Ende findest, wenn du es dir zur Gewohnheit 
machst, dich täglich an den Schreibtisch zu setzen (oder wo auch sonst du schreiben 
magst). Schreiben ist wie Joggen. Setze dir eine zeitliche Vorgabe (etwa 10 Minuten) 
oder eine bestimmte Anzahl von Seiten (3 DIN-A-4 Seiten?). Beginne zu schreiben 
und höre erst auf, wenn du dein Ziel erreicht hast. Schreibe einfach drauflos. 
Schreibe alles auf, was dir in den Sinn kommt, ohne es zu bewerten. Achte nicht auf 
Rechtschreibung oder Grammatik. Wenn dir nichts mehr einfällt, schreibe auf, dass 
dir nichts mehr einfällt. Mach alles, was auftaucht, zu deinem Thema und notiere es. 
Das Geräusch der tickenden Uhr. Die Anspannung in deinem Nacken. Die Bewegung 
deines Atems. Woody Allen hat gesagt, dass er 80 % seines Erfolges der 
Regelmäßigkeit seines Schaffens verdankt. Und das gilt auch für uns.
Es kann sein, dass wir andere Autoren auf einen Sockel stellen. Wir bewundern 
und beneiden sie um ihr Talent und schätzen unser eigens dadurch gering.
Dabei vergessen wir, dass sie für ihre siebenhundert Seiten langen Romane
im vergangenen Jahr jeden Morgen um fünf Uhr aufgestanden sind. Du denkst:
"Ich bin genauso talentiert wie Hans! Ich könnte auch einen Roman schreiben!"
Aber leider hast du keinen siebenhundert Seiten langen Roman geschrieben. Du
hast sechs angefangene Romane in der Schublade liegen, die zwischen zwanzig
und sechzig Seiten lang sind. Hat eine Blockade diesen Zustand verursacht?
Ist ein Mangel an Ideen der Übeltäter oder das grausame, unbeständige Glück?
Nein! Wenn du schreiben willst, musst du am Anfang beginnen und Schritt für
Schritt weitergehen, eine Sache nach der anderen beenden.
Du musst es einfach tun! Das ist das größte Geheimnis von allen!
Verrate es keinem!

Impuls:
Nehme dir jeden Tag einen festen Zeitraum, an dem du an deinem Schreibtisch
sitzt oder an dem Platz, an dem du schreiben möchtest.
Du musst nicht unbedingt schreiben, aber du darfst nichts anderes tun.
Probiere diese Methode eine Woche lang aus.

Ideen finden

Ideen finden

Wenn du dich schon länger mit dem Schreiben beschäftigt hast, 
wirst du sicher gefragt werden: "Wo hast du nur all die Ideen her?".
Ray Bradbury antwortete oft auf diese Frage mit: "I get them from 
the Schenectady Center for ideas!". Vielleicht wirst du antworten, 
dass du es nicht weißt, oder dass du sie aus deiner großartigen, 
aber geheimen Quelle von Ideen schöpfst. Tatsache ist, dass es 
keinen Zaubertrank gibt, der Ideen aus heiterem Himmel erscheinen 
lässt. Und obwohl andere Menschen dich vielleicht für sehr kreativ 
halten, fühlst du dich selbst oft überhaupt nicht so. 
Es gibt Zeiten, in denen unsere Ideen sich abgestanden und schal 
anfühlen. Oder wir stecken in einem Text fest und schaffen es nicht, 
Worte auf das Papier zu bringen, die uns gefallen. 
Selbst wenn wir ein "Schenectady Center for ideas" haben, finden wir 
oft nicht den Weg dorthin und fühlen uns blockiert und unfähig, 
ein weiteres Wort zu schreiben. Wie können wir es schaffen, jeden 
Tag kreativ zu sein, den Geist frisch zu halten und unsere 
Vorstellungskraft zu aktivieren? 
Jeder hat diese Quellen in sich und den Wunsch, mit diesen Ideen 
nach außen zu gehen. Aber es kommt darauf an, ob wir den Zugang zu 
diesen Quellen finden und ihnen vertrauen. Wir müssen herausfinden, 
wie unser kreatives Selbst funktioniert, und ihm dabei helfen, 
sich zu entwickeln. 

Schreiben ist Freude


Schreiben ist Freude
Einen Zustand der Freude zu erschaffen ist die beste Motivation, 
unser Schreiben zu genießen und weiter zu entwickeln. Dazu ist 
es hilfreich, mit einer spielerischen Leichtigkeit an das 
Schreiben heranzugehen. Wenn man krampfhaft darum bemüht ist, 
etwas Gutes zu schreiben, oder sich davor fürchtet, einen 
langweiligen Text auf das Papier zu bringen, wird das Ergebnis 
ein anstrengend zu lesender Text sein. Mit kindlicher Experimentierfreude 
den Stift über das Papier tanzen zu lassen (Pencildancing), 
mit Buchstaben, Silben und Worten zu spielen, bringt uns dagegen 
viel eher in eine Atmosphäre kreativen Träumens, in der die Ideen 
nur so sprudeln werden. Dabei haben die meisten Autoren mehr Ideen, 
als sie jemals in ihrer Lebenszeit verwirklichen können. 
Im Unterbewusstsein eines jeden Menschen liegen unendlich viele Schätze: 
Dinge, Erinnerungen, Träume, Charaktere und Situationen, 
die nur darauf warten, eine Kurzgeschichte, ein Gedicht, ein Roman 
oder ein Drehbuch zu werden. 
Diese Ideen zu erforschen und neue zu generieren, 
ist das Ziel dieser Texte, die ich eigentlich für mich schreibe, 
aber gerne mit euch teile. 

Das kreative Selbst


Das kreative Selbst
Wenn wir mit dem Schreiben beginnen, stellen wir uns der Angst vor dem, was in uns 
ist. Wir weichen der Furcht davor, dass wir innen leer sind, nicht mehr aus. Wir 
gehen das Risiko ein, dass da vielleicht gar nichts ist, was wir schreiben oder 
sagen könnten. 
Es ist heutzutage so leicht, sich dem Materialismus oder dem Zynismus zu überlassen 
oder einen der anderen Wege zu gehen, um sich vor dem Leben zu verstecken. 
Doch indem wir schreiben, widerstehen wir den Verführungen dieser einfachen Wege. 
Wir entscheiden uns, Wahrheiten in uns zu finden und trauen uns, diese Wahrheiten 
auf das Papier zu bringen, auch wenn sie nicht angenehm sind. 
Ideen zu haben und sie aufzuschreiben, beinhaltet das Risiko, sich zu öffnen und den 
eigenen Gefühlen und Gedanken auf den Grund zu gehen. 
Wenn wir unsere Gedanken und Gefühle aufmerksam mit Humor und Offenheit betrachten, 
ist es, als ob wir ein neues Universum entdecken. Indem wir ehrlich sind, entwickeln 
wir in uns eine Tapferkeit, mit der wir uns selbst freundlich begegnen und so Vertrauen 
aufbauen können. 
Diese Offenheit und Weichheit schwächt uns nicht, sondern sie macht uns zuversichtlich 
und mutig. Mit wachsender Zuversicht können wir uns immer weiter öffnen und uns 
erlauben, so zu sein, wie wir sind. 
Wenn du schreibst, sogar dann, wenn dein Leben dir öde und trostlos erscheint, 
sogar dann, wenn alles, was du schreiben kannst, ist: "Ich hasse das Leben!", 
hast du die Hoffnung und den Mut, die erforderlich sind, 
um weiterzugehen und als Künstler durchzuhalten. 
Durch diese Beharrlichkeit findest du dein kreatives Selbst. 

Schreiben ist Hoffnung


Schreiben ist ein Akt der Hoffnung.
Es ist der Versuch, wie ein Bildhauer 
Ordnung aus dem Chaos herauszumeißeln.
Wir werden herausgefordert, uns unseren
Überzeugungen und Vermutungen über den 
Sinn des Lebens mit offenen Augen und 
einem offenen Herzen zu stellen. 
Während des Schreibens stellen wir uns der
gesichtslosen Anonymität der Welt 
mit einer persönlichen Identität entgegen.
Beim Schreiben finden wir die Schönheit, 
den Sinn und die Bedeutung des Lebens, 
sogar dann, wenn unser rationales Denken 
behauptet, so etwas gäbe es nicht.
Im Schreiben beginnt die Erschaffung und 
Entwicklung von Geschichten , die kleine und 
große Ideen gebären und hinaustragen in die 
Welt. Darum ist es gut, es täglich zu tun,
auch wenn wir mutlos und enttäuscht sind. 
Hinter der Hoffnungslosigkeit liegt die Hoffnung.
Hinter dem Durcheinander in unserem Geist
befindet sich eine ordnende Kraft.
Die sei vor allem mit euch!

Monsieur Töff Töff ist Außenseiter

Monsieur Töff Töff ist Außenseiter

Töff tastet sich mutig an Grenzen heran.
Als Pfadfinder sucht er, so gut, wie er kann,
nach seltsamen Pfaden, die sonst keiner geht.
Er will sie erforschen, bis er sie versteht.
Man nennt ihn den Sucher. Er bleibt Außenseiter,
ist gern Fährtensucher und Wegebereiter.
Als Grenzgänger lebt er ein einsames Leben,
denn dieser Beruf ist nicht jedem gegeben.
So tastet er sich bis ans Ende der Welt
und sieht dort, wer sie in den Händen behält,
muss nicht länger fragen.
Er fühlt sich getragen
von einer ihn weit überragenden Macht,
an die er nicht mal in den Träumen gedacht.

Nur Frustgelüst im Brustgerüst

Es war sehr lange schön mit ihm,
denn er war gern mit ihm intim.
Zu dumm nur, dass er ihn verließ
und aus dem Paradies verstieß.
Nein, ihn zu lieben war kein Glück.
Er ließ zuletzt nur Frust zurück.
Nur Frust, nur Frust, 
nur Frustgelust.
Nur Frustgelüst
im Brustgerüst,
weil ihn kein blasser Schuster küsst.
Der Schwimmer mit dem Trimmerich
liebt ihn leider noch immer nich.
Auch heute denkt er immer noch
an den sehr gut gebauten Koch.
Doch trotzdem kommt er zu dem Schluß,
dass hier etwas geschehen muss.
Aus Trotz und auch als Trösterchen
geht er zurück ins Klösterchen,
wo er sich dann zur Ruhe setzt,
damit ihn keiner mehr verletzt.