Gedanken über Pilze

Ich sammle Gedanken 
zum Text über Pilze.
Manch einer taucht auf 
und fragt listig: "Na, willse
mich jetzt vielleicht haben
und dich an mir laben?"
Doch ich weise alle Gedanken zurück
und suche im Internet nach meinem Glück,
um dort nach Ideen für Pilze zu suchen.
Zunächst will ich einen der Pilze versuchen.
Er schmeckt etwas herb. Mir wird plötzlich ganz mild.
Mein Körper zuckt heftig und tanzt dann ganz wild.
Der magische Mushroom hat mich gebissen
und damit das Steuer schlicht an sich gerissen.
Er fährt mit mir Schlitten
und hat mich geritten.
Die lustvolle Plage
beansprucht drei Tage.
War das eine andere Realität?
Um weiter zu dichten,
ist es nun zu spät.
*

Fußpilzkultur

Fußpilze sind schlecht angeseh'n.
Um ihre Botschaft zu versteh'n,
muss man die Warnsignale nutzen
und beide Füße gründlich putzen,
damit sie uns, ohne zu fragen,
durch unser ganzes Leben tragen.
*

Pilzkultur

Die Pilze gab es schon 
seit immer auf Erden.
Sie sind überall. 
Ob im Leben, im Sterben -
produzieren sie Erde 
und fressen Gestein.
Das wird sicher auch 
in der Zukunft so sein.

Der Mensch hat nur 
einen Atompilz erfunden.

Durch den ist er nun 
von der Erde verschwunden.
*

Fürsorglichkeit

"Du bleibst heute hier!"
"Aber warum denn?"
"Weil es regnet!"
"Das ist doch nicht schlimm!"
"Und ob das schlimm ist! und weißt du, warum?"
"Nein!?"
"Ein Regentropfen könnte dich erschlagen!"
"Was du für Ideen hast! Wie soll das denn gehen?"
"Bei dem starken Wind haut es dich aus den Schuhen!"
"Du bist einfach zu ängstlich und traust mir nichts zu!"
"ich trau dir nichts zu? Wer ist den auf der Treppe ausgerutscht
und hat sich ein Bein gebrochen?"
"Das war nur ein Zufall!"
"Und der Regen ist auch so ein Zufall! Und das führt zum Unfall!
Schau doch nur aus dem Fenster! In den Nachrichten kam, dass
es hageln soll!"
"Aber ich habe doch einen ganz riesigen Schirm!"
"Aber wenn der Wind dich wegweht, bist du verloren und ich
habe niemanden mehr, auf den ich aufpassen kann!"
"Das ist mir sowieso nicht ganz recht,
dass du immer so aufpasst auf mich!"

Gieriger Gymnastikcoach

"Schwingt die Arme! Streckt das Bein!
Das kann doch nicht schwierig sein!
Lasst die Schultern leicht und locker!
Steigt auf diese breiten Hocker!
Hüpft dort oben auf der Stelle
und macht bitte nicht die Welle,
wenn ich euch jetzt herzlich bitte,
neunundneunzig schnelle Schritte
um den Hocker zu marschieren,
und den Körper zu trainieren!

Rollt die Wirbel rauf und runter!
Das macht eu'ren Kreislauf munter!
Wirbelt drehend durch den Raum,
ohne auf den Punkt zu schau'n!
Davon wird das Gleichgewicht 
stärker, doch ihr merkt das nicht!
Wenn ihr euch zu guter Letzt
atmend auf den Boden setzt
dreht sich eure ganze Welt!

Jetzt noch: Her mit meinem Geld!
Dieser Kurs hier kostet Knete!
Gebt es mir, bevor ich trete!
Und das kann ich wirklich gut!
Seht ihr, schon fließt etwas Blut!
Also her mit den Moneten,
sonst wird nochmal zugetreten,
denn der Leiter, Heiner heißt er,
ist im Treten großer Meister.
Keiner kommt hier aus der Halle.
Ihr müsst alle zahlen. ALLE!
Die Gymnastik ist ja Kunst
und die gibt es nicht umsunst!"

 

Flüchtige Zeichen

Den Atem gegen die Scheibe hauchen.
Den Finger eintauchen
in die flüchtige Fläche.

So zeichne ich Bäche
und mystische Zeichen,
die in dem nun weichenden
Atem erbleichen.

So bin ich zwar tüchtig,
doch ebenso flüchtig,
wie alles,
was beiläufig
kommt und vergeht.

Nichts bleibt hier für immer,
weil Neues entsteht!
*


Mut zum Schreiben

Das ist ja gerade der Trick. Du musst nichts zu sagen haben, um etwas zu schreiben.
Indem du zu schreiben beginnst, fließen dir die Ideen zu und beginnen, sich zu entwickeln.
Denke nicht darüber nach, worüber du schreiben sollst. Zerbrich dir nicht den Kopf.
Bleibe in dem Prozess des Schreibens und lass dich nicht aus der Ruhe bringen.
Bleibe gesammelt und konzentriert.
Schreibe ein Wort nach dem anderen wie bei einem Spaziergang. Indem du einen Schritt vor
den anderen setzt, erkundest du die Welt in all ihrer Vielfältigkeit.
Ein Wort nach dem anderen.
Die Ideen kommen beim Schreiben. Darauf kannst du unbedingt vertrauen. Aber du darfst
keine Angst davor haben, etwas zu schreiben, das anderen nicht gefällt.
Sei bereit, den größten Blödsinn zu schreiben, den die Welt jemals gelesen hat.
Dann wird alles gut!

 

Geklaute Identität

Normalerweise bin ich wie ein Hund.
Doch jetzt schnurr' ich wie eine kleine Katze.
Normalerweise bin ich dick und rund.
Doch eckig bin ich jetzt und kritze- kratze.

Normal bin ich zufrieden und ganz leicht,
doch Werbung hat mich nun wirksam erreicht
und hat, viel schneller als zunächst gedacht,
mich und mein Leben missgestimmt gemacht.

Die Werbesprüche und die Kaufparolen
schlichen sich in die Haare und die Sohlen,
um meinen Willen insgeheim zu brechen
und meinen Widerstand dadurch zu schwächen,
dass man mit Bildern davon, wer ich sei,
mich köderte. 

Nun bin ich nicht mehr frei,
einfach ich selbst zu sein.

Bin nur noch schöner Schein!
*


															

Als ich zu schreiben begann

Als ich zu schreiben begann,
war ich sprachlos und stumm.
Nun, da ich schreibe,
steigen die Worte, die ungehörten,
die sich früher an inneren Orten empörten,
aus dem Herzen herauf zu den sprechenden Lippen.
Als ich zu schreiben begann,
war ich angefüllt
mit Trauer und Zorn.
Nun, da ich schreibe,
ist meine Tatkraft geweckt
und ich beginne zu handeln.
Als ich zu schreiben begann,
war mein Geist verwirrt
und meine Gedanken irrten umher.
Nun, da ich schreibe,
kläre ich meinen Geist
und erkenne die Muster
in meinen Gedanken.
Als ich zu schreiben begann,
hatte ich kein Ziel vor den Augen.
Nun, da ich schreibe,
mache ich mich auf den Weg.
*